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Beiträge für die Katholiken in
Friedrichstadt
an der Eyder. –
Gustav
Adolph
, König von
Schweden
, in der Jesuitenkirche zu
Neuburg an der Donau
(Schluß). –
Kirchliche
Nachrichten. Australien. Tonga-Inseln; protest. Missionen. – Asien. China. Macao; Schreiben des prot. Missionärs Gützlaff. – Afrika. Algier. Algier; Wirksamkeit der barmh. Schwestern; sittlicher Zustand; Verhältnisse der Protestanten. – Schweden. Stockholm; Verdienste des Rabbiners Seligmann; Schreibens des Apost. Vikars Studach; Skara; Tod des luth. Bischofs. – Dänemark. Kopenhagen; sittlicher Zustand; Bibelgesellschaft; Kiel; Schullehrer Seminar; Sarau; Adventspredigten; Altona; Steinheim’s Portrait. – Modena. Modena; Religiosität des Herzogs; Reggio; Frohnleichnamsprozession. – Parma. Parma; Taufe eines Negerknaben. – Frankreich. Straßburg; Congregation zum guten Hirten; Corresp.-Ber., das Erziehungs-Institut Abbé König betr. – England. London; Volks-Versammlung; Bericht über die Aussichten, welche sich an die neue Thronbesetzung knüpfen. – Deutschland. Hannover. Hannover; der neue König, ein anglik. deutscher Souverain; Menge der Predigtamts-Candidaten; Volksschulwesen. – Oesterreich. Salzburg; Berichtigung, die von der kathol. Kirche abgefallenen Zillerthaler betr. – Nassau. Wiesbaden; Corresp.-Ber., die Anwesenheit mehrerer israel. Gelehrten betr.
Theologische Akademie.
Israel. Abth. Ueber den Geist des Talmuds. Vom Rabbinats-Candidaten Leopold Löw in Pesth. Erster Beitrag. –
Literatur. Nachweise von Rezensionen theol. Schriften (Fortsetzung).
|Sp. 0815|
Uebertrag von No. 46 30 fl. 45 kr.
5) Ein Baustein zur Ehre der wahren Religion im Norden 2 fl.42 kr.
33 fl. 27 kr.
(Schluß.)
Nun fing der König an, zu fragen, wie viele Jesuiten sich hier befinden, ob sie auch predigen, was für Aemter sie versehen, u. s. w. Pater Rektor beantwortete ihm alle Fragen zu seiner vollen Zufriedenheit. Nun begab sich Se. Maj. mit höchstdero Gefolge aus der Kirche in das Kollegium; denn auch dieses wollte Sie besichtigen. Kurz zuvor war zu Ingolstadt General Tilly an seiner Wunde gestorben, welches dem Könige nicht unbekannt war. Er rühmte diesen Helden nach seinen Verdiensten, und fragte den Pater Rektor:
König. Was halten Sie von dem Tode des Tilly? Glauben Sie, daß er geraden Weges und von Mund auf in den Himmel gefahren sey?
Rektor. Das ist Gott bekannt; so viel wissen aber auch wir Menschen, daß Niemand vom Munde auf dem Himmel zufahren könne, der nicht ganz von aller Sündenmakel rein und frei ist.
König. Und wie beweisen Sie dieses?
Sehr bemerkenswerth ist bis entschiedene Weise, mit der ein gelehrter Protestant unserer Tage, Professor Köppen, im zweiten Theile seiner Philosophie des Christenthums, sich in diesem Punkte zu Gunsten der katholischen Lehre erklärt: „Die Mehrzahl der Menschen“, sind seine Worte, „ist weder des Himmels, noch der Holle würdig. Sehr natürlich wird die christliche Dogmatik von dieser Seite zur Annahme eines Mittelzustandes hingetrieben, in welchem weder die Seligkeit des Himmels, noch die Qual der Hölle herrscht, ein Fegfeuer, dessen Bevölkerung aus den angegebenen Ursachen sehr groß seyn muß, und in welchem alle Hoffnung eines besseren Schicksals nicht verschwunden ist. Wenn im protestantischen Lehrbegriffe von Graden der Seligkeit und Verdammniß geredet wird, so sucht man sich dadurch in der Verlegenheit zu helfen." H.Rektor. Schon aus der bloßen Vernunft und aus den Eigenschaften Gottes. Die Vernunft sagt uns, daß in den Ort, wo Alles ganz rein ist, nichts Unreines eingehen kann; andern Theils können wir von dem so guten Gott unmöglich glauben, daß er Menschen wegen geringer Fehler zum ewigen Feuer ver- |Sp. 0816| urtheile. Nothwendig also muß es noch einen dritten, einen Reinigungsort geben, wo die abgeleibten Seelen gleich kostbaren Perlen vollends rein geschliffen werden.
Herzog August. Könnten Sie Ihre Behauptung auch aus der Bibel begründen?
Rektor. Auch, Eure Durchlaucht. Denn Paulus schreibt an die Korinther Kap. III V. 15., daß Einige das Heil zwar erwerben werden, aber nur wie durch das Feuer.
August. Ich habe es schon oft gehört, mit den Jesuiten ist nicht gut disputiren. Kein Wunder, denn sie suchen aller Orten die besten Köpfe heraus, um solche in ihren Orden aufzunehmen.
Rektor. Keineswegs die besten, sondern, so viel es seyn kann, solche, die im Stande sind, die geringen Dienste des Ordens zu versehen.
König (nachdem er das ganze Kollegium durchgegangen, und solches aufmerksam betrachtet hatte). Aber, bei Gott! Ihr Jesuiten habt doch recht prächtige Häuser zur Wohnung.
Rektor. Eure Majestät, wie man sie uns gibt; dieses hat unser durchlauchtiger Herzog gebaut, und uns zu unserer Wohnung geschenkt.
König. Desto besser! Ihr wäret die größten Narren, wenn Ihr dieses Geschenk nicht angenommen hättet. Aber doch (lächelnd), der heilige Peter hat nie in einem so prächtigen Pallaste gewohnt.
Rektor (der durch die außerordentliche Sanftmuth dieses zuvor so gefürchteten Königs immer mehr ermuthiget wurde).
Ei ja, es gibt kaum in der ganzen Welt einen so prächtigen Pallast, wie der Vatikan in Rom, den man gemeiniglich das achte Weltwunder nennt.
|Sp. 0817| König. Da hat aber der hl. Peter nie gewohnt.
Rektor. Aber jetzt wohnt er dort, und es wird dieser Ort allgemein der Sitz des heil. Petrus genannt.
Der König bezeigte über diese Antworten ein ungemeines großes Wohlgefallen und die gnädigste Affektion gegen den Pater Rektor. Man war unter solchen Gesprächen bereits bis an die Pforte gekommen, wo der Pater Rektor noch einmal die unterthänigste Bitte stellte, Se. Majestät möchte Sich die Gesellschaft Jesu zu höchsten Gnaden empfohlen seyn lassen. Der König antwortete: Mein Krieg ist nicht gegen Jesuiten, noch gegen die katholische Geistlichkeit, noch auch überhaupt gegen die Katholiken, sondern nur gegen den Kaiser und den Churfürsten von Bayern gerichtet, die mich dazu mehr, als einmal herausgefordert, und wohl gar gezwungen haben. Auch gegen Ihren Herzog, wenn er schon von beiden ein Schwager ist, habe ich nichts aus; schreiben Sie ihm, und suchen Sie ihn zu bereden, daß er ja an seinen beiden Schwägern keinen Antheil, und gegen mich nichts Feindseliges unternehme; denn auf solche Weise müßte er es sich selbst zuschreiben, wenn er sich und sein Land in das größte Unglück stürzte.
Der königliche Wagen hatte bei der Pforte schon gewartet. Der König stieg nun in denselben, und fuhr sogleich in das Lager nach Ingolstadt ab, wohin ihm am folgenden Tage, den 4. Mai, in aller Frühe, noch vor Sonnenaufgang die gesammte hiesige Garnison nachfolgte, und die Bewohner hiesiger Stadt von ihren bisherigen Quartierlasten auf unbestimmte Zeit ausruhen ließ.
Einmal kam sogar auch die Königinn, mit der Gemahlinn des Prinzen von Birkenfeld, um sowohl die Kirche, als das Kollegium zu besehen. Der Pater Rektor empfing sie bei der Kirchenthüre, und sogleich nach dem Eintritte heftete sie ihren Blick auf den Choraltar. Sie nahte sich demselben mit schnellen Schritten, blieb vor demselben stehen, und betrachtete mit größter Aufmerksamkeit das gemalte Choraltar-Blatt (das jüngste Gericht, ein großes Meisterstück von Rubens). Endlich rief sie voll Verwunderung aus: "Ein schönes Stück! wahrlich, ein schönes Stück! ewig Schade, daß es einen Fehler hat. Die Mutter Gottes sollte weg seyn, denn das verdirbt das ganze Bild."
Rektor. Warum, Eure Majestät? Christus sagt ja selbst im Evangelium: Wo ich bin, da soll auch mein Diener seyn." Warum denn auch nicht die Mutter? (Nun ging sie in der Kirche herum, betrachtete solche sehr genau, und sagte:)
Königinn. Und was für einen prächtigen Tempel! Ist es nicht recht sehr zu bedauern, daß er sich in den Händen der Katholiken befindet?
Rektor. Noch weit mehr wäre es zu bedauern, wenn, diesen Tempel eine andere, als die wahre Religion besitzen würde.
Königinn. Aber die Katholiken besitzen ihn ganz widerrechtlich. Er ist nicht für sie, sondern für die Lutheraner erbaut worden.
Rektor. Das war allerdings die Meinung des Herzogs Philipp Ludwig. Allein er konnte diesen Bau nicht ganz ausführen, weil er vom Tode übereilt wurde. Erst sein Sohn und Nachfolger, der jetzige Herzog, brachte denselben vollends zu Stande, und räumte sodann solchen den Katholiken ein; wie denn auch nie anderer, als katholischer Gottesdienst ist darin gehalten worden.
(Nun ging sie langsam aus der Kirche heraus, um auch das Kollegium zu besichtigen. Sie war schon nahe an die Pforte gekommen, und nun fragte sie weiter):
Königinn. Betet Ihr Jesuiten auch für meinen König?
Rektor. O ja, Eure Majestät, denn für die Könige beten, ist eine wichtige Pflicht, die der Apostel allen Christen nachdrücklich empfiehlt.
Königinn. Möchte doch Gott auch Euer Gebet erhören, und der König das alles erlangen, um was Ihr betet. (Nach einer langen Pause). Aber um was betet Ihr denn, wenn Ihr für meinen König betet?
Rektor. Um alles Gute an Leib und Seele. (Die Königinn lächelte über die Antwort, und bezeigte die größte Zufriedenheit. Nun ging der Zug in das Kollegium, und hier wurde alles aufs Genaueste in's Auge gefaßt und betrachtet. Vor einem Porträt der verstorbenen Herzoginn Magdalena blieb die Königinn lange stehen, wenigstens länger, als wenn es ein Mutter- |Sp. 0818| gottesbild gewesen wäre. Sie war äußerst beredsam, um gegen ihr Gefolge die erhabenen Tugenden und außerordentliche Gottseligkeit dieser Herzoginn mit den herrlichsten Lobsprüchen anzupreisen; und sagte darauf):
Königinn. Ich bedauere nur, daß diese so tugendhafte Fürstinn katholisch war.
Rektor. Wollte Gott, daß die Fürstinn noch am Leben wäre! Sie würde Eure Majestät sagen, daß sie die Tugenden, die Sie an selber bewundern und rühmen, einzig der katholischen Religion zu verdanken habe.
Königinn (wieder nach langer Pause). Es ist doch sonderbar, daß die Jesuiten, die sonst sogar dem Glücke und dem Schicksale gebieten, dermal sich und die ganze katholische Partei von dem Glücke gar so verlassen sehen, und sich gefallen lassen müssen, daß sich solches ganz auf die Seite ihrer Feinde gewendet hat.
S. Conferenz-Arbeiten der Augsburgischen Diözesan-Geistlichkeit etc. Bd. III Heft 1.Rektor. Nicht die Jesuiten noch ein anderer Mensch in der ganzen Welt, sondern Gott allein hat dem Glücke zu gebieten, und ihm gehorcht es. Uns schwachen Menschen hingegen kommt es zu, im Glücke uns nicht zu übernehmen; denn wir wissen keinen Augenblick, wenn es uns verläßt; aber auch im Unglücke nicht zu verzagen, sondern Alles Gott anheim zu stellen, der nichts ohne Ursache und heilige Absichten thut, noch zuläßt. Unter solchen Gesprächen war nun bereits das ganze Kollegium durchgegangen, und jetzt traf die Reihe auch das Gymnasium (nicht jenes, das jetzt dasteht, denn dieses wurde viel später erbaut, sondern das ehemalige, alte). Sie erblickte hier auch ein eben zubereitetes Theater, und fragte, zu was denn dieses bestimmt wäre? Man antwortete ihr, daß die hiesigen Studenten und Schüler des Gymnasiums nächstens ein Drama aufführen werden. Sie war kaum nach Hause gekommen, so schickte sie schon einen Prädikanten, der glaublich ihr Hofprediger und Beichtvater war, in das Kollegium zurück, und ließ dem Pater Rektor sagen, es würde ihr ein großer Gefallen geschehen, wenn dieses Drama noch während ihrer Anwesenheit aufgeführt würde. Da man dieses nicht abschlagen konnte, so wurde die Sache mit allem Fleiße betrieben. Bei Nacht wurde auswendig gelernt und bei Tage probirt, und die jungen Akteurs aufmerksam gemacht, was für ein hohes Parterre sie dermalen vor sich haben würden. Das Drama fiel über alle Erwartung gut aus; sowohl die Königinn, als die übrigen fürstlichen Personen, so wie auch alle anderen anwesenden Generale und Offiziere bezeugten laut das größte Wohlgefallen und der obbesagte Hofprediger (Fabricius mit Namen) kam sogar eigens in das Kollegium, um sowohl des ganzen Hofes, als in seinem eigenen Namen zu diesem vortrefflich ausgearbeiteten Stücke Glück zu wünschen. Selbst bei der Tafel wurde davon laut und mit größtem Ruhme gesprochen. (Allem Ansehen nach war so eine Erscheinung diesen Herren ganz neu.)
Australien
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Tonga
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Inseln
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Kürzlich hatte sich auf Nira oder Kebbels-Insel in der Südsee viel Volks sammt dem Könige Gogo zum Christenthume bekehrt. Gogo hatte gleich Anfangs den Wunsch gehegt, die Erkenntnis des Heils auch auf die benachbarte Wallis-Insel oder Una zu verbreiten. Dazu traf er im September 1835 Anstalten. Er besuchte den König von Una, Namens Lavelua, und sagte ihm, daß er, und in welcher Absicht er kommen werde. Dieser aber hielt ihn für zu kürzlich bekehrt, um sich von ihm bekehren zu lassen, versprach ihm jedoch Schutz, bis er nach seiner Heimath zurückkehren werde. Einige Wochen blieb bei der Predigt des Evangeliums Alles ruhig, dann aber erhoben sich die Heiden in Ingrimm gegen Gogo, sammt seinen betenden Männern, und schlugen ihn und sein Gefolge, ohne daß der König Lavelua sie schützen konnte. Später schickten die Missionäre auf Vavu |Sp. 0819| zwei Lehrer mit ihren Frauen hin, den Bewohnern von Wallis-Insel das Wort des Lebens noch einmal anzubieten, und der christliche König Georg von Vavu sandte ein Geschenk an Lavelua mit. Dennoch wagte dieser nicht, sie zu behalten, sondern schickte sie heim, — Gott wird für Una schon seine Stunde wissen.
(Der Bergedorfer Bote)
Asien
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China.
Macao, 20. Nov. 1836. (Aus einem Schreiben des Miss. Gützlaff.)
Du weißt, wie sehr sich die Amerikaner die chinesische Mission haben angelegen seyn lassen. Sie sandten daher Aerzte, Drucker und Prediger, um den Namen des Herrn Jesu in diesem Lande der Finsternis zu verherrlichen. Anfänglich waren es nur die reformirten englischen Gemeinden, zu denen die Missionare zu Singapore und Kanton gehören; im letzten Jahre aber fertigte die bischöfliche Kirche zwei Heidenboten ab, die sich zu Batavia befinden; und jetzt haben auch die Baptisten einen Missionar hier, während verschiedene andere zu demselben Zweck nach Siam gegangen sind, und Brown, ein sehr talentvoller Mann jetzt im Begriff steht, von dem Lande der Laos nach der Provinz Yunnan vorzudringen. Eben jetzt erhielt ich einen Brief von Batavia, welcher meldete, daß mit den Barmer Missionaren gleichzeitig vier Missionare der niederländisch-holländischen Kirche angelangt wären. — Die Engländer konnten daher nicht länger gleichgiltig bleiben, und so hat die Bibelgesellschaft dem Missonar Lay, einem vortrefflichen Mann, der nicht allein gründlich in den Wissenschaften unterrichtet, und Botaniker, Mathematiker, Doktor der Medizin u. s. w. ist, sondern auch die orientalischen Sprachen besser versteht, als ich je in Europa einen einzigen Mann, Tholuk selbst eingeschlossen, gesehen habe, hier seine Bestimmung nach China gegeben. Er ist eine von den Seelen, deren Grundsatz es ist, daß Christum lieb haben besser ist, als alles Wissen, einfältig und innig. Wir erwarten täglich einen Missionar der englisch bischöflichen Kirche, und gleichfalls einen Schotten.
Niemand unter uns hat so viel von der Johannes-Seele als Dr. Parker. Er ist ein liebenswürdiger Arzt, und hat in Geschicklichkeit und segensreichen Erfolgen seines Arbeitens selbst in Europa Wenige, die ihm gleichstehen. — Bridgman ist eingezogen und beschäftigt sich größtenteils mit dem Chinese Repository. — Stevens, ein heiterer Mann und mein zukünftiger Reisegefährte, hat bisher segensreich gewirkt. Der junge Buchdrucker Williams hat Talente, und will sich in China als Prediger des Evangeliums niederlassen. — Dieß ist unsere Missionsfamilie.
Recht herzlich verlange ich, daß wir gleichfalls eine Anzahl deutscher Missionare hier hätten. Ich wende mich an Dich, um dieß zu Stande zu bringen. Merke jedoch wohl, daß sie recht innige, liebende Seelen seyn, und wirkliches Talent zum Erlernen der Sprachen besitzen müssen. Es ist durchaus nicht nöthig, das Chinesische in Europa anzufangen, denn es ist Zeit genug, dieß auf ihrer Reise vorzunehmen. Jede tüchtige Real-Wissenschaft, (nicht die täuschende Philosophie und dergleichen Tändeleien) wird ihnen hier zu Statten kommen, und daher müssen sie außerordentlichen Fleiß, vorzüglich aber auf die Medizin, verwenden. Sie können sich entweder zu Batavia, oder zu Singapore wenigstens ein Jahr lang vorbereiten, und nachher wird sich schon Gelegenheit finden, um sich in China niederzulassen. Du verstehst mich; wir können nur von Leuten, die Leib und Leben für des Herrn Jesu Sache aufopfern wollen, Gebrauch machen. Die demuthsvollen und dem Herrn und Heiland ergebenen Missionäre sind die Starken und Mächtigen in diesem Lande. Ich empfehle Dir diese Sache auf's Dringendste, und erwarte eine baldige Antwort, daß ich mich nach einem Missionsplatze umsehen möge. In den ersten Jahren werden drei Missionare ihre Unkosten nicht mit weniger, als 2000 spanischen Thalern bestreiten können, nachher aber werden sie weniger nöthig haben. Keiner derselben muß über 24 Jahre alt seyn.
Im Oktober besuchte ich wieder die Küste Fokien's. Dort war eine weite Thür geöffnet. Mit welcher Freude wurde ich empfangen, und wie ernstlich suchten die Leute irgend ein Buch zu erhalten! Da hatte ich denn einen vortrefflichen Wirkungs- |Sp. 0820| kreis in Schiopo und Tsinkang; verbreitete das Wort Gottes, und sprach manches herzliche Wort zu den zahlreichen Hörern. — Bei meiner Zurückkunft ging das Missionsschiff, die Himaleh unter Segel. Dieses Schiff wird während des Winters die Inseln Borneo und Celebes umschiffen, und im Sommer eine weite Reise an den Küsten China's, Japan's, Korea's u. s. w., wenn es dem Herrn so gefällt, zurücklegen. Jetzt befinden sich Lay und Stevens an Bord, nachher aber hoffe ich mich, wenn es so des Herrn Rath ist, an sie anzuschließen.
Um Dir eine Uebersicht meiner jetzigen Arbeiten zu geben, schreibe ich Dir die Tagesordnung nieder. Morgens 7—9 Uhr Uebersetzung des Alten Testaments in's Chinesische (jetzt mit Jeremia beschäftigt); wie Du schon weißt, so ist die alte Uebersetzung nicht verständlich genug, und von der neuen haben wir schon das N. Testament gedruckt. — 1/2 9—12 Uhr Uebersetzung des N. Testaments in's Japanische mit Hilfe einiger Eingebornen; 12—1 Uhr kritische Uebersicht des Uebersetzten; 1—2 Uhr Verfertigung chinesischer Traktate; 2—5 Uhr chinesische Literatur, Austheilung von Büchern, Krankenbesuche, Schulwesen; 6—10 Uebersetzung des A. Testaments in's Chinesische; 11 Uhr bis zum Schlafengehen Briefe, amtliche Arbeiten, englische Aufsätze. Dieß werden meine Arbeiten während der Wintermonate seyn. — Am Sonntag von 7—9 Uhr chinesisches Altes Testament; 10—1/2 11 Uhr chinesische Kirche; 12—1 Uhr japanischer Gottesdienst; 3—6 Uhr Hausbesuch unter den Chinesen; 6—7 Uhr chinesische Sonntagsschule; 1/2 8—9 englische Predigt im Hospital. — Meine Frau, eine recht innige Seele, beschäftigt sich täglich mit der chinesischen Schule, die jetzt 5 Mädchen und 18 Knaben enthält.
(Calw. Miss.-Bl.)
Afrika
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Algier
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† Algier
. Bekanntlich haben die Schwestern vom h. Joseph, nachdem sie die Diözese Albi verließen, eine Niederlassung zu Algier begründet. Mademoiselle Vialar, die Oberinn, hat daselbst einen Bruder, den Baron Vialar, der in der Nähe von Regahia ein weitläufiges Ackerwerk betreibt. Die Oberinn, nebst vier Schwestern, eröffnete 1835 ein Hospiz für Cholerakranke. Seitdem hat ihre Wirksamkeit an Ausdehnung gewonnen. Mehr, als hundert Kranken wurden unentgeltlich verpflegt und beinahe zweihundert junge Mädchen erhalten die erste Erziehung. Vierzig bis fünfzig Judenmädchen sind gleichfalls zugelassen worden; selbst eine oder ein paar maurische Familien haben ihre Kinder den Schwestern anvertraut. Den Religionsunterricht erhalten die katholischen Kinder abgesondert von den übrigen. Andere Schwestern haben sich kürzlich unter Leitung des Pfarrers von Gaillac eingeschifft, um jene fromme Colonie zu verstärken.
— Der Fürst von Pückler-Muskau klagt sehr über die unverschämte Uebertheuerung in allen Gegenständen, die man in Algier kauft. Er fügt den Rath hinzu: Da also weiter kein Ausweg übrig zu bleiben scheint, so rathe ich wohlmeynend jedem Fremden in Algier, nie Etwas irgend einer Art zu kaufen, zu miethen oder zu bestellen, ohne vorher den Betrag genau zu fixiren, NB. wenn er mit Christen zu thun hat denn die Muselmänner und die Juden übertheuern hier entweder gar nicht, oder wenigstens decent.
(Semilasso in Afrika 2r Theil)
— Am 15. Januar hielt die zu Toulouse bestehende Gesellschaft für die Predigt des Evangeliums in Nordafrika ihre Jahresversammlung, und erstattete Bericht. — Eine Zählung von 1833 fand 2600 evangelische Christen zu Algier, wovon 1800 dem Soldatenstande angehörten. Unabhängig von dem Gottesdienste zu Algier hat der von der Gesellschaft bestellte Prediger Roussel einen deutschen zu Dely-Ibrahim eingerichtet, der sonntäglich von einem deutschen Lehrer Baumann gehalten wird. Seit dem 25. Dezember 1835 hat Albino Gulielma zu Algier eine Schule eröffnet. Er fing mit 2 Schülern an, hatte nach einem Vierteljahre aber bereits 60. Täglich wird in dieser Schule die Bibel unter Gebet gelesen und ausgelegt. Viele Eltern haben sich erboten oder bereitwillig gefunden, monatlich einen Thaler Schulgeld zu geben, so daß diese Anstalt der Gesellschaft nicht mehr zur Last fällt. Im Soldaten- und Krankenhause ist Gottesdienst zugestanden worden; auch das Bürger- |Sp. 0821| Krankenhaus und die Gefängnisse sind vom Prediger regelmäßig besucht; im Bürger-Krankenhause hält Gulielma Abends auch Schule. Drei Sammlungen erbaulicher Bücher sind angeschafft, und werden fleißig benutzt. Eine ziemliche Anzahl Bibeln in spanischer, italienischer, deutscher, hebräischer und arabischer Sprache sind verkauft, aber während der ersten 6 Monate auch nicht eine in französischer Sprache. Daneben sind viele Traktate vertheilt. Eine Warteschule und eine Mädchenschule sind eröffnet. In Bona, Bugia und Oran hat man lebhaftes Verlangen darnach. Da Roussel durch Familien-Verhältnisse genöthigt worden ist, nach Europa zurückzukehren, so hat der bisher zu Chalons an der Saone wirksame Prediger Hoffmann dessen Stelle eingenommen. — Die Baseler Missions-Gesellschaft hat ebenfalls einen Prediger, Namens Könlein, der früher in Astrachan wirkte, und der arabischen Sprache, die in Algier geredet wird, mächtig ist, nach Algier geschickt. — In Folge der Berichterstattung hat sich zu Toulouse ein weiblicher Hilfsverein gebildet. — Die Gesellschaft besteht übrigens erst zwei Jahre lang.
(Bergdf. B.)
Schweden
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Stockholm. Der Hr. Rabbiner Dr. Seligmann dahier hat bereits seit seiner vierjährigen Anwesenheit viel Gutes bewirkt, besonders auch durch Einführung der Konfirmation. Wirklich befanden sich unter den ersten Konfirmanden Mädchen, die schon das 24. Jahr, und Jünglinge, die bereits das 21. Jahr zurückgelegt hatten. Die zweite, am Wochenfeste 1834, zählte 9 Jünglinge und 9 Mädchen. In einer Gemeinde, wo edle Männer, wie die Herren Michelsohn und Benediks, Schück u. m. A. das Gute befördern, und ein solcher guter Sinn herrscht, kann das Bemühen eines so würdigen Rabbiners nur die schönsten Erfolge hervorbringen.
(Sulamith)
— Die Redaktion der Sion in Augsburg hat von einem eifrigen Katholiken ein großes, sehr gut erhaltenes Bild von Wohlgemuth, dem Meister Dürer's, also aus der Nürnberger-Schule, die Abnahme Jesu vom Kreuze darstellend, für die katholische Kirche in Stockholm zum Geschenke erhalten, und dieses dem Apostolischen Vikar Studach angezeigt. Was dieser unterm 6. Juni darauf geantwortet, glauben wir unsern verehrten Lesern hier beifolgend mittheilen zu müssen, da die Theilnahme für die Kirche in Stockholm so groß ist:
Gelobt sey Jesus Christus! Ihren willkommenen Brief vom 21. Mai beantworte ich in aller Eile mit umgehender Post, und zwar den richtigen Empfang der in Wechseln überschickten 850 fl. bescheinigend. In Betreff der 1000 fl. aber kann ich Ihnen noch keine Quittung schicken, bis ich von ... aus … eine Anweisung erhalten, diese Summe allhier beziehen zu können. Ich erwarte sie täglich.
Welch große Freude haben Sie mir und uns allen wieder bereitet durch die Nachricht vom altdeutschen Vesperbilde, die Abnahme Jesu vom Kreuze vorstellend! Ich besitze zwar seit mehrern Monaten ein wunderschönes Gemälde zu einem Marienaltar, von einem italienischen Meister verfertigt, unserer Kirche von hoher Hand geschenkt; aber ich fand es zu einem Altargemälde leider zu klein (es ist nur 2 Ellen hoch), bestimmte ihm jedoch seinen Platz im Chor, und sah mich nach einem andern Gemälde um. Vier Tage vor Ankunft Ihres Briefes kaufte ich wirklich ein solches (4 Ellen hoch und 2 breit), denselben Gegenstand darstellend. Es ist von einem altern schwedischen Maler, der sich mit Altargemälden abgegeben. Ich entdeckte das Bild in einer Rumpelkammer, wo es zwar hart mitgenommen worden, aber zwar doch der Art war, daß es reparirt werden konnte. Der Einkauf geschah zu 50 fl. Das Gemälde ist nicht übel in der Zeichnung, aber es fehlt ihm die Hauptsache, die Seele. Nun kam ein Brief, während ich hier Pläne machte, und half aller Verlegenheit ab. Das von mir eingekaufte Gemälde nehme ich nun auf meine Rechnung, in der Hoffnung, es seiner Zeit in einer Kapelle anwenden zu können.
Ich bereite nun den Marien-Altar auf Ihr Gemälde hin, nach dem von Ihnen angegebenen Maße, so vor, daß das Vesperbild bei seiner Ankunft alsobald aufgestellt werden kann. Ich bitte nur, es baldmöglichst abzuschicken, da ich im Laufe des Monats August, mit Gottes Hilfe, Kirchweihe zu halten vorhabe. Der Innenbau geht rasch vorwärts, erfordert aber meine unun- |Sp. 0822| terbrochene Gegenwart, weßhalb ich Ihnen auch nur so in aller Hast diese Zeilen schreiben kann. Danken Sie auf das herzlichste dem edelmüthigen Geber in unserm Namen für diese Gabe. Sein Wunsch eines Marien-Altars ist erfüllt, und ich hoffe, daß dieses altdeutsche Gemälde uns alle erbauen werde. Für den Hochaltar erwarte ich täglich von frommer und geschickter Hand die Ankunft eines Gemäldes, von dem ich eine Skizze habe, Christus am Kreuze, 7 Ellen hoch und 4 Ellen breit. Der Platz für das Gemälde wird bereitet; aber an die Errichtung des Hochaltars selbst darf ich einstweilen nicht denken, dazu fehlt das Geld. Er ist ohnedieß zu wichtig, insbesondere in einem Lande, dessen Kirchenverzierung dahin zielt, alle Augen vom Altar weg auf die Kanzel zu richten, als daß ich nicht alle Sorgfalt auf ihn verwenden sollte, unsere Armuth zwar bedenkend, aber in Gestalt und Ausdruck das Beste anstrebend. Die sogenannte Reformation ließ in Schweden den Hochaltar stehen, obgleich ein Altar ohne Opfer ein Leib ohne Seele ist; ein Altar ohne Gott eine geistlose Anstalt, gleich einem Schatzkasten ohne Schatz, ein förmlicher Widerspruch. Es war daher aber auch Instinkt, daß die Zeiten seit der sogenannten Reformation den Altar gleichsam entkleideten, um die Kanzel mit dem Schmucke auszustatten. Ich baue aus dem Gegentheil, wie sich von selbst versteht. Nicht als betrachtete ich die Verkündigung des Wortes Gottes als eine Nebensache, nein, davor bewahre mich Gott; die Predigt ist des Priesters täglich Brod, womit er alle Hungrigen speiset, mit dem Wort aus dem Munde Gottes! Aber die Kanzel als Kanzel soll mir den Altar nicht verdunkeln, sie hat nur auf ihn hinzuweisen; sie ist in der Kirche der taufende Johannis im Bußkleide, der auf den Bräutigam zeigt. Gibt aber der Prediger sein Wort zur Speise, ja, dann muß er das kümmerliche Gericht in einer goldenen Schüssel auftragen.
Sobald ich mehr Zeit habe, werde ich Ihnen, Freund, unsere Kirche beschreiben.
Die Bitte der unbekannten Hand mit 10 fl. 24 kr. soll vollzogen werden. Bayern und sein König wird in unserm Gebet nie vergessen. In Betreff einer Waisenmutter helfe ich mir einstweilen so gut ich kann; ich bin der Zuversicht, daß Gott mir früher oder später diese Person schicken wird, deren meine Waisen bedürfen. Sie werden sehen. Diese Person muß aber nicht nur erziehen, sondern auch die ganze Oekonomie, alle Einkäufe des Hauses leiten und besorgen, kurz mit der Welt in täglicher Berührung seyn können, ohne von ihr befleckt zu werden.
Dank, herzlichen Dank für alle Liebe, Huld, Theilnahme, Ihnen und allen uns durch Sie Helfenden. Gott segne Sie und Ihren dankbarst ergebenen
J. L. Studach, Vicarius apostolicus.
(Sion)
Skara, 8. Mai. Der sehr geachtete Bischof von Skara, Dr. Lundblad, —eines schlichten Bauern (torpare) Sohn — ist mit Tode abgegangen.
(Börsen-Halle)
Dänemark.
Kopenhagen, den 28. Aprill. Die letzte Nummer des unterzeichneten Blattes enthält in 6 Tabellen die Sr. Majestät dem Könige vorgelegte schematische Uebersicht der Wirksamkeit des Criminalwesens im Königreiche Dänemark im Jahre 1834, deren Mittheilung wegen der Menge von anderweitigem Material für jene Zeitung verspätet worden. Diese mit einigen Bemerkungen begleiteten Tabellen, von welchen jedoch die bei beiden Militäretats kriegsrechtlich behandelten Sachen ausgeschlossen sind, zeichnen sich durch größere Ausführlichkeit vor den früheren aus, indem die Zahl der Angeklagten, Verurteilten u. s. w. nicht bloß für Kopenhagen und für das übrige Land, sondern speciell für jede Stadt und jedes Amt unter Hinzufügung der Einwohnerzahl angegeben ist. — In Kopenhagen waren. 1834 angeklagt: 524 Individuen, also bei einer Bevölkerung von 119,292 Einwohnern von 227 Individuen eins. (0,439 pCt.) Von diesen 524 Sachen standen am Schlusse des Jahres noch unabgemacht dahin: 42 (8 pCt.), abgewiesen waren 3; von den Angeklagten waren 88 freigesprochen und 391 — also 75 pCt., verurtheilt worden. Von den 391 Verbrechern waren allein wegen Eigenthums-Vergehen |Sp. 0823| 333, und darunter wegen eigentlicher Dieberei: 190 verurtheilt worden. 244 unter der gedachten Zahl von 391 fallen auf das männliche und 147 auf das weibliche Geschlecht (also resp. 62pCt. und 38 pCt.) Dem Alter nach ist die Vertheilung (ohne Rücksicht auf Geschlecht) so: 29 Kinder unter 15 Jahren, 51 zwischen 15 und 20, 177 zwischen 20 und 40, und der Rest darüber. Für das ganze Königreich, die Hauptstadt mit eingeschlossen, ergibt sich folgendes Verhältniß: Angeklagt waren 1834: 1806 Individuen (incl. Island), welches bei einer Bevölkerung von (excl. Island) 1,223,797 Einwohnern (0,148 pCt.) oder 1 auf 678 Individuen macht. Unabgemacht blieben 221 Sachen (12 pCt.) Urtheil ward also gesprochen in 1585 Sachen (88 pCt.), und von den Angeklagten freigesprochen 287 (18 pCt.); verurtheilt 1298 (82 pCt.) = 1 von 943 Individuen. Von sämmtlichen Verurtheilten waren 926 (71pCt.) männlichen und 372 (29 pCt.) weiblichen Geschlechts. Es waren, so weit das Alter ermittelt war (bei 1157 Individuen): 222 (19 pCt.) unter 20 Jahren; 650 (56 pCt.) zwischen 20 und 40 Jahren, und 285 (25 pCt.) über 40 Jahre. Von den 1298 Verurtheilungen fallen allein 1004 (77 pCt.) auf Eigenthumsvergehen, und darunter 693 auf eigentlichen Diebstahl, während auf alle übrigen Verbrechen zusammen genommen nur 294 oder 23 pCt. kommen.
(Coll. tydning)
— Die dänische Bibelgesellschaft hat ihren neuesten Bericht v. J. 1834 der sächsischen Bibelgesellschaft zu Dresden, mittelst eines Schreibens ihres auswärtigen Secretärs aus Kopenhagen vom 8. August 1834 zukommen lassen, worin es unter Anderm heißt:
„Es wird daraus hervorgehen, daß unsere Gesellschaft ihre Wirksamkeit für die Ausbreitung der heiligen Schriften ununterbrochen hat fortsetzen können, und noch immer fortsetzt; und wir leben der Hoffnung, daß das mitgetheilte Wort auch durch Gottes Beistand willige Annahme und wahrhafte Befolgung finden werde. Unser inniger Wunsch ist, daß auch unter unsern deutschen Mitchristen das Werk zur Beförderung christlicher Erkenntniß und christlichen Sinnes Bestand und Fortgang haben, und gesegnete Früchte tragen möge, und hievon fortwährend Nachrichten zu erhalten, wird uns doppelt erfreulich seyn."
(Hom. lit. päd. Corresp.-Bl.)
Kiel, den 16. Mai. Man hofft von der einsichtsvollen Thätigkeit der schleswig-holsteinischen Regierung die baldige Wiederherstellung des hiesigen Schullehrer-Seminars. Für eine Bevölkerung von etwa 800,000 Seelen, um deren Elementar-Unterricht hier im Lande so große Opfer gebracht sind, besteht nur ein Schullehrer-Seminar in Tondern. Dieses ist so überfüllt, daß die Kandidaten zum Theil sich genöthigt sehen, dänische Seminarien zu besuchen. Der tondern'sche und dänisch-deutsche Dialect ist in den holsteinischen Schulen unangenehm zu hören.
(Frankf. Journ.)
Sarau in Holstein. Der Pfarrer Nielsen dahier, ein treuer Schüler und Freund von Harms, hat seit mehrern Jahren angefangen, seine Gemeinde zum Anfange des neuen Kirchenjahres mit einem sogenannten Adventsbriefe zu begrüßen, in welchem er der Gemeinde offen und unverhohlen ihren äußern Zustand, (Geburten, Kopulationen, Sterbefälle, Veränderungen im kirchlichen Personale, Verordnungen) und ihren innern Zustand (Kirchen- und Abendmahlsbesuch, Sittlichkeit, christliche Gesinnung, Missions- und Bibelwesen) vor Augen stellt, und darauf begründete Wünsche, und Rügen schonend und liebend vorlegt. Er freut sich sehr dieser guten Gelegenheit, seinen in mehreren Dörfern zerstreuten Gemeinden an einem passenden Orte manches heilsame Wörtlein sagen zu können, und die Gemeindeglieder haben diese Briefe mit großer Theilnahme und Freude aufgenommen, und — sich vor ihnen scheuen gelernt. Nielsen gibt das Manuskript den Schulkindern zur Abschrift, damit wenigstens jedes Dorf mit den nöthigen Exemplaren versehen werde, und bittet dabei dringend, daß jedes Gemeindeglied den Brief lesen möge; und wer nicht lesen könne, möge ihn sich vorlesen lassen. Einsender las selbst einen solchen, in echt christlichem Sinne, mit Milde und Ernst verfaßten, Brief, und möchte wünschen, daß diese Einrichtung von manchem, um das Heil seiner Gemeinde ernstlich besorgten Pfarrer, zu deren Segen benutzt würde.
(Der Krchfrd. f. d. nördl. Deutschl.)
|Sp. 0824| Altona. So eben erschien das Portrait des auch um die jüdische Theologie verdienten Dr. med. Steinheim in Altona, mit einem Facsimile bei Aue in Altona.
(Allg. Ztg. d. Judenth. v. 17. Juni)
Modena.
† Modena. Der Erzherzog nebst seiner Familie wohnten während der heil. Woche dem Gottesdienst in der St. Dominikus-Kirche zu Modena bei. Am grünen Donnerstag begab derselbe sich nebst seiner Gemahlinn mit dem ganzen Hofstaate nach dem großen Saale des Pallastes, wo sie die Fußwaschung an 12 armen Greisen und 12 betagten Frauen vollzogen, und sie bei der Mahlzeit bedienten. Nach dem Essen besuchte die ganze Familie mit dem Hofstaate die Gräber der Kirchen. Am Ostertage hörten sie die Pontifikal-Messe in der Kathedrale und empfingen den päpstlichen Segen.
(Ami de la Rel.)
† Reggio, den 1. Juni. Die Prozession des heil. Sakramentes, welche wegen des, dem eigentlichen Feste vorausgegangenen dreitägigen Regens auf den nächsten Sonntag in der Octave verschoben worden war, hatte am 28. v. M., Morgens, mit großem Pompe statt. Der Weg, welchen die Prozession zurücklegte, war zum Theil mit Teppichen belegt, und geschmackvoll verziert. Die Kathedrale und die St. Dominicus-Kirche, wo Station gehalten wurde, waren prachtvoll erleuchtet und ausgeschmückt. Ein Platz, über welchen der Zug ging, war mit Vasen und Statuen, ein anderer mit schönen Gemälden decorirt. Die Waisenkinder, die Verbrüderungen, die Geistlichkeit, gingen dem heil. Sakramente voran, welches der Bischof von Reggio, Hr. Cattani trug. Hinter dem Baldachine ging der Herzog und die Herzoginn von Modena, ihre Söhne und älteste Tochter, sämmtlich mit Kerzen in den Händen, begleitet von ihrem ganzen Hofstaate in Galla-Kleidern, während die Ehren-Nobelgarde ein Spalier bildete. Die Truppen der Garnison waren an verschiedenen Punkten en bataille aufgestellt. Der Gesang der Geistlichen wechselte mit der Militär-Musik ab, und zwei Compagnien des königl. Linien-Bataillons feuerten in dem Augenblicke, wo der Bischof dem Volke, das in unendlicher Masse, auch aus der Umgegend, herbeigeströmt war, den Segen ertheilte, Ehrensalven ab. Seit geraumer Zeit war diese Feierlichkeit hier nicht mit so großer Pracht und Andacht vollzogen worden.
(Mem. Mod.)
Parma.
† Parma, 30. Mai. Am 30. Aprill fand hier in der kleinen Kirche zu St. Lorenzo di Cortemaggiore die Taufe eines 10jährigen Congo-Neger-Knaben statt, der in der Havanah von dem Grafen Luigi Penazzi, von hier, gekauft, nach Europa mit herüber gebracht war, und sich einige Monate in hiesigem Lande aufgehalten hatte. Die heilige Handlung wurde aus Delegation des Hrn. Bischofs von Piacenza Luigi dei Conti Sanvitale durch den Parochial-Erzpriester vollzogen und die Religion feierte in der Andacht sowohl des Neophiten, als der übrigen Anwesenden einen neuen Triumph.
(Gac. di Parma)
Frankreich
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Straßburg, 21. Juni. Es sind vor zwei oder drei Wochen in Straßburg Frauen von der Congregation des guten Hirten angekommen, und haben sich vorgenommen, unsere Stadt mit einem Etablissement zu beschenken, gleich denen, die sie in mehreren großen Städten Frankreich's gegründet haben. Mit dem Glauben allein und der christlichen Milde, welche sie veranlaßte, sich diesem Werke der Aufopferung zu widmen, kamen sie hierher, auf den Beistand der Vorsehung vertrauend. Bis jetzt haben sie desselben noch nicht ermangelt, und die Beweise von Sympathie, welche sie bei einer großen Anzahl unserer Mitbürger gefunden, läßt uns hoffen, daß sie ihr frommes Unternehmen zum Ziele führen werden. Bekanntlich unterzieht sich die Congregation des guten Hirten ganz besonders der Sorge, die Mädchen, die unglücklich genug waren, sich dem Laster und der Ausschweifung zu ergeben, von diesem Pfade abzubringen; sie umgeben mit liebreicher, mütterlicher Sorgfalt diejenigen dieser Mädchen, welche die Stimme der Reue hören; sie bemühen sich, ihnen ihre Vergangenheit aus dem Gedächtniß zu verwischen, und sie zur Ordnung, |Sp. 0825| Moral und Arbeit anzuhalten, Gewohnheiten, welche dieselben in ihren eigenen Augen wieder rein machen, und in ihnen der Gesellschaft neue, nützliche und ehrbare Mitglieder verschaffen. Man fühlt leicht, daß um eine so harte Aufgabe zu übernehmen, um sich zu so zahlreichen Entbehrungen, zu so schmerzlichen Kämpfen, zu so mühseliger Sorgfalt zu verdammen, nicht weniger nöthig ist, als eine warme Barmherzigkeit, die nur der christliche Glaube einflößen und dauerhaft machen kann. Besonders also mit Hilft des religiösen Einflusses suchen die Frauen vom guten Hirten die armen Seelen, die zu ihnen kommen, die sie selbst bis aus der Mitte ihrer Herabwürdigung entreißen, vom Uebel zu befreien. Den Zweck, den diese Damen erreichen wollen, andeuten, heißt die öffentliche Aufmerksamkeit und Sympathie auf ihr Werk lenken, und da hier von einer Handlung der christlichen Barmherzigkeit die Rede ist, d. h. von unmittelbarer Ausführung und Verwirklichung, so glauben wir, daß der Beistand, dessen diese Damen benöthigt sind, ihnen in einer Stadt nicht fehlen kann, wo man schon so viele edle Anstrengungen gemacht, jegliches menschliche Elend, das geistige sowohl als das körperliche, zu lindern.
Hier angekommen ohne weiteren Reichthum als ihren heiligen Entschluß, haben die Frauen vom guten Hirten schon die Ausführung ihres Werkes beginnen können. Der Mangel an allen Hilfsquellen, worin sie sich befanden, hat ihnen keinen Augenblick den Muth benommen. Mit bewunderungswürdigem Vertrauen und völliger Hingebung haben sie das Werk begonnen, und Damen aus unserer Stadt haben sich ihren Bemühungen beigesellt, und die Mühe übernommen, ihre Ankunft zu verkünden, und für sie und ihr Werk die Beihilfe der öffentlichen Barmherzigkeit zu erstehen. Alles berechtigt uns, zu hoffen, daß dieser Aufruf an die Großmuth der straßburger Einwohner nicht ungehört bleiben wird.
(Ztg. d. O.- u. N.-Rh.)
* — den 22. Juni. Zu Sigolsheim, unweit Colmar, ist von einem Geistlichen unserer Diözese eine Anstalt begründet worden, welche allen Eltern die Mittel erleichtert, ihren Kindern einen angemessenen Unterricht und Erziehung geben zu lassen. Dadurch wird sicherlich viel beigetragen, nützliche und tugendhafte Bürger für den Staat, und für die Kirche fromme und erleuchtete Diener zu bilden. — Für das Etablissement ist ein durch Solidität sich auszeichnendes Gebäude eingerichtet, das am Abhange eines Hügels belegen, einer besonders gesunden Lage sich erfreuet. — Was den Unterricht anlangt, so wird derselbe demjenigen in den Secundär-Schulen sich gleichstellen, zugleich aber auch ein besonderer Cursus für diejenigen eröffnet werden, welche nicht einen vollständigen literarischen Cursus zu machen gesonnen sind. — Als Lehrer werden Geistliche angestellt, die nicht bloß die Bewilligung der bischöflichen Behörde erhalten haben, sondern auch der Oberaufsicht der Universitäts-Behörde unterworfen sind, und bei deren Auswahl noch mit besonderer Vorsicht verfahren wird. — Als Unterrichts-Gegenstände werden übersichtlich bezeichnet: Alte und neue Sprachen — griechisch, lateinisch, italienisch, englisch, deutsch, französisch — Geschichte, Geographie und Cosmographie, Mathematik, Physik, Chemie, Naturgeschichte; außerdem Vokal- und Instrumentalmusik, Zeichnen und Malen; dem Religions-Unterrichte wird eine ganz besondere Sorgfalt gewidmet. Die körperlichen Kräfte der Zöglinge werden durch gymnastische Uebungen ebenmäßig ausgebildet, und ein besonderer Vortheil für die Zöglinge, so wie eine große Beruhigung für deren Eltern besteht darin, daß die Lehrer in beständiger Berührung mit denselben sind, und eine ununterbrochene Aufsicht über sie wacht. Lehrer und Zöglinge speisen an Einem Tische. — Die Zöglinge zerfallen in drei Klassen, Pensionäre, Halbpensionäre, und außerhalb wohnende. Jeder muß ein Zeugniß über Pockenimpfung und gute Aufführung mitbringen. Der jährliche Preis für die in der Anstalt wohnenden beträgt 400 Fr.; für die Halbpensionäre 200 Fr., vorbehaltlich die Kosten für augenblicklich eintretende, nicht vorherzusehende Bedürfnisse; für die außerhalb wohnenden 50 Fr. — Genauere Auskunft wird der Director der Anstalt, Hr. Abbé König, mit Vergnügen durch das ausgegebene lithographirte Circular ertheilen. Hr. Abbé König ist ein Neffe des rühmlichst bekannten Hrn. Domcapitular Dr. Räß zu Straßburg, General-Vikar des Bischofs von Newyork, welcher sich selbst der Oberaufsicht dieses Institutes unterzieht, und dessen Name als eine hinlängliche Bürgschaft und Empfehlung angesehen werden kann.
|Sp. 0826|
England
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† London, den 8. Juni. Hier fand kürzlich eine zahlreiche Volksversammlung statt, in welcher eine Petition an die Parlaments-Häuser beantragt wurde, um die Ausschließung aller Katholiken aus ihnen und vor allen öffentlichen Aemtern zu bewirken. Aehnliche Volksversammlungen sollten in allen Städten England's und Schottlands gehalten werden.
(Univers)
* — den 22. Juni. Der um 2 Uhr 12 Minuten vorgestern Morgen erfolgte Tod Wilhelm's IV., König von Großbrittanien, Irland und Hannover wird ohne Zweifel einen großen Einfluß auf die religiösen Angelegenheiten des Landes haben. Zunächst führt er die Trennung Hannover's von England herbei, und schon morgen schifft sich der neue König von Hannover auf einem Dampfboote ein, um Besitz von seinem Throne zu nehmen. In dieser neuen Stellung hört er auf, Pair von England zu seyn, und sein bisher unverkennbar großer Einfluß, als entschiedenster Anhänger der Episcopal-Kirche, auf die Regelung der kirchlichen Angelegenheiten des Landes, erweckt die freudigsten Hoffnungen bei den Bekennern der verschiedensten Glaubensschattirungen. Diese Hoffnungen werden um Vieles gehoben durch die Worte der jungen Königinn, welche sie in dem zu Whitehall gehaltenen Staatsrathe, dem zuletzt noch der Herzog von Cumberland, mit 80 andern Mitgliedern beiwohnte, in solcher Beziehung aussprach: ,,Meine unausgesetzte Sorgfalt wird dahin gehen, die reformirte Religion aufrecht zu erhalten, wie solche durch die Gesetze des Staates eingeführt ist, dabei aber zugleich Allen eine vollkommene Religionsfreiheit zusichernd. Mein ganzes Streben wird dahin gehen, die Rechte aller Klassen meiner Unterthanen zu schützen, und nach all' meinem Vermögen ihre Wohlfahrt zu fördern."
Solche, aus dem Munde einer jungen Königinn, die der vollendetsten Erziehung sich zu erfreuen hatte, hervorgegangenen Worte, sind gewiß geeignet, alle Gemüther gleichmäßig zu beruhigen. Selbst die bevorstehende Erneuerung des Hauses der Gemeinen kann dieses Vertrauen nicht schwächen, so lange das bestehende Ministerium in Thätigkeit bleibt, oder nur durch ein anderes ersetzt wird, das auf derselben Bahn fortgehet, und so dürfte man dann einer glücklichen Entwickelung aller bis daher statt gehabten Differenzen in religiöser Hinsicht mit Sicherheit entgegensehen. — Der, für die Garantie der Kirche von Schottland bei der Thronbesteigung schriftlich zu vollziehenden Eidesleistung, ist in einer zweiten Geheimenraths-Sitzung bereits ein Genüge geschehen.
Was in dieser Hinsicht dem Königreiche Hannover bevorstehet, so ist unsere Meynung in diesem Punkte derjenigen mancher speculirenden Politiker entschieden entgegen. Mag König Ernst August, als Pair von England, und als Bekenner und Anhänger der anglikanischen Kirche, dieser eine mächtige Stütze, allen Dissentirenden ein wichtiger Gegner gewesen seyn, — seine Unterthanen werden von ihm keinen Abfall von seinem Glauben verlangen, er dagegen auch von ihnen nicht die Bekehrung zu dem seinigen. Schon ein bloßer Versuch auf Glaubensmeynungen störend einwirken zu wollen, wurde an der bestehenden Organisation des Königreichs Hannover völlig scheitern.
Deutschland
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Hannover.
Hannover, 24. Juni. Der Tod des Königs von England ist auch für Deutschland von großer Bedeutung, da das Königreich Hannover, welches sich nicht auf die weibliche Linie vererbt, so lange ein Mannsstamm vorhanden ist, durch die Thronbesteigung der Prinzessinn Victorie in Großbrittanien aufhört, den gleichen Souverän mit England zu haben, indem nun der Herzog von Cumberland König von Hannover wird. Da Se. Maj., als früherer Großmeister der Orangistenlogen, ein eifriger Anhänger der englischen Hochkirche (anglikanischen Confession) ist, bekommt Deutschland einen Souverain, der keiner der bis jetzt daselbst bestehenden Kirchen angehört.
(Aschaffb. Ztg.)
— In einem öffentlichen Blatte wird berichtet, daß im Consistorialbezirke Hannover 300 Predigtamts-Candidaten sich befinden, und daß höchstens 30 Stellen jährlich zur Erledigung kommen.
(Hannov. Ztg.)
|Sp. 0827| — Bei unsern Ständen soll die arme Volksschule, trotz der eifrigen Fürsprache einzelner Mitglieder, besonders der Geistlichen, wieder einmal so gut als abgewiesen worden seyn. Die Beschreibung der dürftigen Lage, worin sich jetzt noch ein Theil der Schullehrer befindet, übertrifft fast noch das, was man in andern Ländern vor einigen Jahren zu hören gewohnt war. Es sind im Lande 3426 Schulstellen, davon haben 1171 Stellen nicht über 50 Thlr. 436 Stellen nicht ueber 26 Thlr., 61 Stellen haben nicht einmal 10 Thlr., 821 Stellen haben keine Schulhäuser, 356 Stellen haben den Wandeltisch; der einzelnen Stellen ohne Kost, ohne Logis, fast ohne anderes Einkommen, als den Taglohn, den der Lehrer nach den Schulstunden verdienen muß, gar nicht zu gedenken. Der Gesetzentwurf wollte die Schule heben, die Lage der Lehrer verbessern und manches Unpassende entfernen. Das Minimum sollte außer Logis und Heizung der Schulstube 80 Thlr. betragen, wobei der Wandeltisch zu 50 Thlr. angeschlagen wurde. Nur tüchtige Lehrer sollen angestellt und nicht mehr, als 90 Kinder einem Überwiesen werden. Die erste Kammer nahm den Gesetzentwurf an, die zweite, die Vertreter des Volks, lehnte ihn mit 34 gegen 31 Stimmen ab und wählte in die von beiden Kammern zur genauern Prüfung des Gesetzes gebildete Kommission einige der entschiedensten Gegner. (!!)
(Karlsr. Ztg.)
Oesterreich
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Salzburg. Ein Schreiben aus Berlin vom 20. Juni in untenverzeichnetem Blatte besagt:
In Beziehung auf eine Nachricht in Ihrem Blatte über die angeblich zum Protestantismus sich hinneigenden Tyroler Gemeinden kann ich Ihnen aus guter Quelle folgende Berichtigung mittheilen. Im Zillerthale befindet sich eine nicht ganz 100 Köpfe betragende Anzahl von Einwohnern, welche — von dem auch in andern Gegenden Deutschland's wahrgenommenen Schwindel ergriffen — weder Katholiken bleiben, noch zu der lutherischen oder reformirten Kirche übertreten wollen. Die Religionsbegriffe, zu welchen diese Leute sich bekennen, weichen so vielfältig von den allgemein giltigen Lehren des Christenthums ab, daß man die Anhänger dieser neuen Sekte kaum mehr für Christen halten darf, denn sie verwerfen die Taufe der Kinder und die Einsegnung der Ehe, und betrachten die eine wie die andere als Zumuthungen, welche mit ihre Doktrin durchaus Unverträglich seyen. Aller Wahrscheinlichkeit nach durch Einflüsterungen von außen aufgeregt und durch Sinnesverwandte zur Widerspenstigkeit verleitet, schweben sie in dem Irrthum, als wären sie ein Gegenstand der Bewunderung des Auslandes, verspotten die gottesdienstlichen Gebräuche, beschimpfen und beunruhigen die friedlich lebenden Katholiken, welche sich zu ihrer Lehre nicht bequemen wollen, und veranlassen dadurch tagtäglich die gerechtesten Klagen und Beschwerden. Die ihrerseits verübten Ungebührlichleiten gehen so weit, daß man zu der Vermuthung berechtigt ist, als legten sie es geflissentlich darauf an, die Obrigkeiten zu einer ernst gemessenen Einschreitung zu nöthigen, damit sie sich dereinst für Opfer der Verfolgung geltend machen können. Da jedoch in Gemäßheit der uralten Landesprivilegien keine andere als die katholische Religions-Uebung in Tyrol bestehen darf, und die Stände der gefürsteten Grafschaft auf der Aufrechthaltung ihrer vertragsmäßigen Rechte bestehen, so hatte die Regierung den Entschluß gefaßt, den Sektirern den Zeitraum eines halben Jahres zu vergönnen, damit sie sich eines Bessern besinnen mögen. Gedenken sie, Katholiken zu bleiben, so dürfen sie ruhig und vollkommen ungestört in ihrer Heimath verweilen. Beharren sie jedoch auf dem Entschlusse, der katholischen Kirche nicht länger anzugehören, so haben sie sich zu einer der gesetzlich autorisirten akatholischen Konfessionen zu bekennen, und in diesem Falle Tyrol zu verlassen und ihren künftigen Aufenthalt in einer andern Provinz zu wählen, woselbst sich auch Nichtkatholiken befinden. Dabei ist es ihnen gestattet, ihr liegendes Eigenthum zu verkaufen und ihr bewegliches mitzunehmen, und sowohl die Landesbehörden in Tyrol, als diejenigen der Provinz worin die Ankömmlinge sich ansiedeln, sind angewiesen worden, ihnen alle mögliche Hilfe und Erleichterung angedeihen zu lassen, und sie mit aller erdenklichen Milde zu behandeln, denn, da oder dort lebend, hören sie darum nicht auf, österreichische Unterthanen zu seyn. Übrigens kann es Gebirgsbewohnern deutscher Zunge nur willkommen seyn, sich in das |Sp. 0828| gleichfalls gebirgige Siebenbürgen und unter Glaubengenossen versetzt zu sehen, welche aus Sachsen dahin eingewandert sind, sich dort des Genusses vielfältiger Freiheiten und Begünstigungen erfreuen, und sich einander in derselben Sprache verständlich zu machen wissen. Nachdem diese Vorgänge, wie auch das von der österreichischen Regierung eingehaltene Verfahren, offenkundig vorliegen, auch kein Grund, und selbst nicht einmal die Möglichkeit vorhanden war, sie geheim zu halten, so konnte es sicherlich nicht in der Absicht einer wohlunterrichteten Regierung liegen, irgend eine Unterhandlung zum Behuf des, ohnedieß unverwehrten, Uebertritts der Zillerthaler Gemeindeangehörigen zur protestantischen Religion, und eben so wenig zu einer Auswanderung in's Ausland eintreten zu lassen. Es leuchtet demnach von selbst ein, daß die auf diesen Gegenstand bezügliche Mittheilung auf einem der Wahrheit zuwiderlaufenden Gerüchte beruhe.
(Schwäb. M.)
Nassau.
* Wiesbaden, den 24. Juni. Vor einigen Tagen befanden sich hier mehrere Rabbinen aus verschiedenen Gegenden Deutschland's, Männer von Bildung, welche mit ernstem Pflichteifer für ihren Beruf, zugleich die Zeitverhältnisse zu würdigen verstehen. Sie trafen hier zu derselben Zeit ein, um einander persönlich kennen zu lernen, und zugleich gemeinschaftlich mit dem hiesigen Rabbiner Dr. A. Geiger, Redacteur der sehr geschätzten Zeitschrift „für jüdische Theologie" sich über manche wichtige Fragen zu besprechen. — Wenn ein voreiliger Berichterstatter aus dem Baden'schen diese freundschaftliche Zusammenkunft in öffentlichen Zeitschriften eine Synode nennt, und sogar einen tadelnden Blick auf sonstige wackere Männer wirft, welche einer solchen Reise nach Wiesbaden fremd geblieben, so muß man das als eine Uebereilung ansehen, die allenfalls selbst Tadel verdient. Wir sehen uns aber, gerade durch diese unrichtige Darstellung veranlaßt, die Sache in ihr wahres Licht zu stellen, damit nicht entstellende Berichte noch weiter verbreitet werden.
Von
Leopold
Löw
, Rabbinats-Candidaten in Pesth.
Erster Beitrag.
Der Talmud hat seit Jahrhunderten Freunde und Feinde, Verehrer und Verächter, Ankläger und Apologeten, aber nie urtheilsfreie, unbefangene Leser und Beurtheiler gefunden; es kann demnach nicht befremden, wenn die Controverse über seinen Werth sich stets von Neuem erhebt, und noch immer einer genügenden Lösung harret. Der Eine kommt mit Superstition zu dem Buche, und findet Alles weise und vortrefflich; der Andere bringt sein neologisches Gelüste mit, das seinen Blick trübt, und ihn nichts als Gespenster sehen läßt. Zudem wird das Lesen der talmudischen Bücher durch keine kritischen Hilfsmittel erleichtert, was dem geübtesten Leser selbst nicht selten die kritische Forschung erschwert. Wie weit sich vollends der Ungeübte im Mißverstande der einfachsten Stellen verlieren kann, hat unter Andern neuerlich George gezeigt, der, in einem kaum erklärbaren Irrthume befangen, aus der Mischnah zu beweisen glaubt, die Feier des Sabbaths habe noch in der mischnischen Epoche erst am Morgen des Sonnabends begonnen!!
Sehr erfreulich ist es daher, daß die wissenschaftliche Diskussion der Talmudfrage öffentlich zur Sprache gebracht wird; erfreulich, daß die Charakteristik der Altrabbinen die Aufmerksamkeit unserer Gelehrten auf sich zieht. Nur nach Beantwortung vieler einzelner in dieses Gebiet gehörenden Fragen ist an ein umfassendes Werk über den Geist des Talmuds zu denken; dann läßt sich auch eine historisch-kritische Einleitung in denselben erwarten. Eine solche Einleitung, welche die talmudischen Ansichten in dog- |Sp. 0829| matischer, ethischer und ritueller Hinsicht zu beleuchten, und deren Entwickelung geschichtlich nachzuweisen, so wie die rabbinische Hermeneutik in ihren verschiedenen Phasen zu verfolgen hat, ist ein Bedürfniß, das immer fühlbarer wird. Schreiber dieses hat zu einer solchen historisch-kritischen Forschung bereits mehrere Vorarbeiten getroffen. Hr. Dr. Creizenach, bei dem jedoch die polemische Tendenz vielleicht zu sehr vorherrscht, verdient den Dank aller denkenden Israeliten, für die Freimuth, mit welcher er diesen Gegenstand so oft zur Sprache bringt. Mit Vergnügen schließen wir uns, seiner freundlichen Aufforderung folgend, jenen Untersuchungen an, welche für alle Bekenner des Judenthums, ja für alle Freunde der Kirchengeschichte von großem Interesse sind.
Dießmal sey unsere Betrachtung der vierten jener ,,prägnanten Wahrheiten" zugewendet, daß nämlich ,,nichts so sehr dem Geiste des Talmuds zuwider sey, als das Forschen nach den Ursachen der mosaischen Gebote; daß der Talmud die plausibelsten Hypothesen zur Erklärung der Ursachen der Gebote abweis't, aus Furcht, man möchte daraus Anwendungen ziehen, die nicht ohne-dieß aus dem Text und den Entscheidungen der Schriftgelehrten hervorgehen." — Allerdings, fügen wir hinzu, ist das Forschen nach den Ursachen der mosaischen Gebote dem Geiste des Talmuds zuwider, wenn nämlich der Forscher, auf rationalistischem Standpunkte stehend, die Verehrung des Offenbarungsglaubens postulirt, und in den meisten mosaischen Anordnungen keine religiöse Tendenz ahnet; daß aber jede Motivirung mosaischer Vorschriften im Geiste des Talmuds unzulässig sey, ist eine Behauptung, die uns nur bei demjenigen nicht befremden würde, bei dem wir nur sehr geringe Bekanntschaft mit dem Talmud voraussetzen könnten, da es im Talmud, in seinen mischnischen und gemarischen Epochen hindurch, entschieden angenommen, daß es ge-stattet sey, nach den Gründen und Absichten der pentateuchischen Gesetze zu forschen, deren Bedeutsamkeit zu ergründen, und die Ergebnisse solcher Forschungen öffentlich vorzutragen. K. Gamaliel II trägt die Motivirung eines Opfergesetzes vor; (Sota14a) Rabbi Meir thut dasselbe bei andern rituellen Vorschriften; (Nidda 31b) und die Befugniß zu Untersuchungen dieser Art, so heißt es ausdrücklich, wird von keiner talmudischen Autorität in Abrede gestellt (Tosafoth 14a כדי, Gittie 49b ורבי). Ja selbst die praktische Seite dieser Frage ob man nämlich die ermittelte Gesetzesmotivirung in der Ausübung geltend machen, und seine Handlungsweise darnach einrichten dürfe, wird im Talmud nicht entschieden verneint. Es findet sich darüber eine Controverse zwischen zwei gefeierten Rabbinen der ersten Hälfte des zweiten Säculums: Rabbi Simon ben Jochai, der Heros der Kabbalisten spricht sich dafür aus; R. Jehuda ben Ilai, den der Talmud der ersten Wortführer seiner Zeit nennt, dagegen, und sie kommen auf diese Diskussion an acht Stellen zurück, in Beziehung auf mehrere Gesetze verschiedenen Inhalts (Baba Mez. 115. Vrgl. Jes. Berlin zu Kidd. 67b.) R. Simon's Schüler fragen ihren Meister nach Enthüllung des Symbols mancher rituellen Satzung, nach vernünftiger Begründung mancher Gesetze (Nidda 31b, Kerithoth 27a). Noch das vierte Jahrhundert liefert Beispiele freier talmudischer Gesetzesmotivirung, wie die Meynung R. Abbuhus über das Sabbathjahr (Sanhed. 39a). Ein Blick in die rabbinisch exegetischen Schriften der Rabbinen aller Jahrhunderte wird den Unbefangenen überzeugen, daß man derlei Forschungen nie verworfen hat. Wenn Maimonides Bekämpfer seiner Gesetzesmotivirungen gefunden hat, so haben diese wahrscheinlich nur den maimonidischen Standpunkt bestritten, der das israelitische Bewußtseyn aller Jahrhunderte gegen sich hat. (More Neb. 3 T. Kap. 26,31.)
Wir schließen mit der Bemerkung, daß die Gegenwart bei Gestaltung und Umbildung ihrer kirchlichen Verhältnisse allerdings auf die Vergangenheit Rücksicht zu nehmen hat; von keiner Rücksicht jedoch darf sich der Geschichtsforscher leiten lassen. Die Hallen der Vorzeit betretend, müssen wir die Bilder und Gestalten der Gegenwart ganz aus den Augen verlieren, um das Alterthum in seiner reinen Objektivität anzuschauen. Ein folgender Aufsatz soll der Beleuchtung der talmudischen Exegese gewidmet seyn.
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(Fortsetzung.)
Rheinwald´s Repertorium XVI Bd. Theol. Kritik.
Exegetische Theologie. Bauer Lehrbuch der hebr. Alterthümer. — Böhmer Brief an die Colosser. — Germar Die hermeneutischen Mängel. — Harleß Commentar über den Brief Pauli an die Epheser. — Hülsmann Prediger-Bibel. – Kaibel, Commentar über das Buch Koheleth. — Mast Die Bergpredigt Christi. – Passavant Auslegung des Briefes an die Epheser. — Plüschke de psalterii syriaci Mediolanensis e Caj. Bugato indole. — Riegler Hermeneutik. — Sack de Judae epistola. — Steiger Brief, an die Colosser. — Wirth messianische Weissagungen. —
Historische Theologie. Bach Kirchenstatistik der evang. Kirche im Kurfürstenthum Hessen. – Bräm Blicke in die Weltgeschichte. – Dieterici gesch. und stat. Nachr. über die Universitäten im preuß. Staate. – Haller Geschichte der kirchlichen Revolution — Hoeninghaus Gegenwärtiger Bestand der römisch-katholischen Kirche. – Knapp Geschichte, Statistik und Topographie der Städte Elberfeld und Barmen. — Mittler de schismate in ecclesia romana. — Müller de resurrectione Jesu Christi. — Müller Statist. Handbuch der evang. Kirche in Würtemberg. — Neudecker Urkunden aus der Reformationszeit. — Rehm Grundriß der Geschichte der christlichen Kirche. — Ring Kaiser Friedrich I. u.s.w. — Vorländer Tabellarische Darstellung der Dogmengeschichte. — Wanisch Statistik aller Seelsorgerbezirke etc. in Böhmen etc. — Patristik: Origenes de principiis, ed. Redepenning – Schnitzer, Origines über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft –
Cultusgeschichte: Motl de musica sacra protest. — Tapfer Expositio missae. — Ueber R. Brevier. –
Biographien: Bolsen vie de Jean Calvin. — Henry Leben Calvins, 1r Theil. — de Stourdza, Hufeland, esquisa etc. — Stauß Das Leben Jesu. —
Systematische Theologie: Braun System der christlich-kathol. Moral. — Deutsche und gedrängte Uebersicht über die Schleiermacher'sche Glaubenslehre. – Elwert Ueber das Wesen der Religion. — Herb Die Häresie am Richterstuhl. — Hoeninghaus Das Resultat meiner Wanderungen durch die protestantische Theologie. — Hutterus redivivus. — Kähler Abriß der christlichen Sittenlehre. — Klein Darstellung des dogmatischen Systems der protestantischen Kirche. Herausgeg. v. Lange. — Riegler, christliche Moral. – Riegler gegen Lüft etc. — Ueber die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes. — Wohlfarth Die Lehre von der h. Schrift. —
Practische Theologie: Binterim, de libertate conj. inf. factae fid. etc. — Müller-Münch Allg. Bibliothek für das europäische Kirchenwesen. — Willkomm Blätter aus dem Gedenkbuch eines alten Landpredigers. — Wykliffe als Prediger. —
Kirchliche Literatur: Böckel Rede bei der Vermählung des Königs von Griechenland. — Edelmann Rede bei der Rückkehr des Königs Ludewig. — Hagenbach Neuere Sammlung von Predigten. — Jacobi Brief des Jacobus. – Blosius Trost für Kleinmüthige. – Neander Rede bei dem Krönungs- und Ordensfeste. —
Ascetische Schriften (katholische) Andachtsübungen. — Bestlin Bild der christlichen Keuschheit. — Blosius Trost für Kleinmüthige. – Derselbe Trost der Kleinmütigen. — Derselbe geistliche Anleitung. — Christliche Unterweisung. — Hauber 12 Betrachtungen. — Mönch Glaube, Hoffnung und Liebe. – Parabeln des Vaters Bonaventura. — Zwickenpflug Beherzigungen. —
Christliche Poesie: Albertin geistliche Lieder. — Biernatzki Die Hallig. — Freudentheil Blüthen aus den Weihestunden meines Lebens. — Luther Töne der Andacht. — Matthes Das evangelische Kirchenjahr. — Momes Gedichte. — Schlatter Schriftliche Nachlaß. – Thiersch Gesangbuch. –
Das junge Deutschland und seine Literatur: Auerbach Das Judenthum und die neueste Literatur. — Bacherer Die junge Literatur. — Betty Die Gläubige. Von Neu. — Clemens Das Manifest der Vernunft. – Darlegung des religiösen Charakters Menzel´s und Gutzkow's. – Göschel Ueber Mundt's Madonna. — Gutzkow Vertheidigung gegen Menzel. — Derselbe Appellation an den gesunden Menschenverstand. — Derselbe Wally. — Jeune Allemagne, die. Kottenkamp, Anti-Menzel. — Marbach, über moderne Literatur 1. 2. — Mundt Madonna. — (Paulus) Sendschreiben an G. — Paulus Vollständig motivirtes Urtheil etc. — Penny, Deutschland´s schöne Literatur. — Riedel Polemische Erörterungen. — Rohmer An die moderne Belletristik. — Stephani Heine und ein Blick etc. — Votum über das junge Deutschland. — Weil Das junge Deutschland und die Juden. — Wienbarg, ästhetische Feldzüge. — Ders. Zur neuesten Literatur. Ders. Wanderungen durch den Thierkreis. — Ders. Menzel und die junge Literatur. — Wienbarg und die junge Literatur. —
Zeitschriften: a) evangl. Bremer Kirchenbote 1835 Juli, Dezember – 1836. Januar, Juni. – Mecklenburger Kirchen- und Schulblatt Bd. III. Heft 2-4. Bd. IV. Heft 1. — Tübinger Zeitschrift, 1835. Heft 3 und 4. 1836 Heft 1-4. – b) Kathol. Bonner Zeitschrift, Heft 17 und 18. – Pletz Neue theologische Zeitschrift. Jahrgang VIII. Heft 2-6. Jahrg. IX. Heft 1-5. – Uebersicht religiöser Volksblätter (Fortstzg.) 47 Jugendblätter von Barth und Hänel. I. 1-6 II. 1-2.
Buchhandlung: F.
Varrentrapp
. – Herausgeber: Dr. J. V.
Hoeninghaus
. -- Druckerei:
Heller
und
Rohm
. Maschinendruck.